Anna v. Glasow - Einzelausstellung im Schloß Reinbek bei Hamburg
"Zwischen Meer und Haff - Farben des Ostens"

(Für Großdarstellung der Bilder klicke auf Gemälde im jeweiligen Foto.)

gal1 gal1

gal2 gal2 gal2 gal2





















Auszüge der Einführungsansprache von Bernd M. Kraske, Leiter Kulturzentrum Schloß Reinbek, 15.10.2010:

"Ich liebe diese Landschaft da oben, das Meer und die Menschen, die Wälder, die Schluchten, die zerrissene Küste, den Urwuchs".
So bekannte Thomas Mann in einem Zeitungsinterview im Jahr 1929. Um eben diese Landschaft des Ostens geht es auch in dieserAusstellung von Anna v. Glasow. Uns begegnen hier überwiegend großformatige Landschafts- und Blumenbilder. Es sind ostpreußische Landschaften, das Frische Haff und das Kurische Haff mit ihrem Pflanzen- und Blumenreichtum, ihr Licht und die üppigkeit der Formen und Farben. Und die Faszination, die vom vorgefundenen Reichtum der Landschaft in ihrer Bildersattheit ausgeht, teilt Anna v. Glasow mit den Malern Pechstein, Schmidt-Rottluff, Ernst L. Kirchner, Ernst Mollenhauer und Lovis Corinth. Wer dieser Landschaft als vorurteilsfreier Mensch und Künstler einmal begegnen durfte, ist ihr für immer erlegen. Der Zauber des Unberührten und Ursprünglichen, war in der Austellung zu sehen.

gal3 gal3 gal3 gal3 gal3

gal4 gal4 gal4 gal4 gal4





















Neben Lupinen, Rittersporn, Malven und immer wiederkehrenden Zinnien sind es Meer und Haff, die unseren Blick einfangen, Erinnerungen wecken und unsere Fantasie beschäftigen. Dies alles war schon immer da und wird uns lange überdauern. Das Meer zumal ist Anfang und Ende von Ewigkeitsdauer. Um es in seiner ganzen Unendlichkeit darzustellen, bedarf es manchmal nur der aller einfachsten Formensprache, wie auf dem Tableau "Meer" dargestellt. Drei hart gegenein ander gesetzte monochrome Farbflächen werden von zwei weißen Wellenbewegungen in Schwingung versetzt, mehr braucht es nicht, um diesen Sachverhalt deutlich zu machen, mehr liefert auch die Künstlerin nicht.

Anna v. Glasow ist eine Malerin, die mit gestrengem Formbewusstsein und der Konzentration auf das Wesentliche die Dinge sprechen lässt, ohne Umdeutung oder gar Umwertung, ohne den Versuch, ihnen Wirklichkeiten beizulegen, die sie nicht haben. Landschaften und die Flora darin nimmt sie so, wie sie sie vorfindet, reduziert sie auf häufig einfache Formen und macht sich so ein Bild, ohne im Abbildhaften zu verweilen. Die prunkende Geste ist ihr fremd. An ihre Stelle Tritt oft das Spiel von aneinandergereihten Flächen und Schwüngen und die durchweg reduzierte Farbigkeit bis hin zur Monochromie. Die Malerin liefert nicht die krude Wirklichkeit. Im Bild entsteht die Aura und der Geist des einmal Geschauten, es widerspiegelt dessen Verfassung, seine Essenz. Wo sich das Abbild mit der Realität begnügen muss, spiegelt das Bild deren Wirklichkeit. Dies ist die höhere Stufe der Erkenntnis.

(Für Großdarstellung der Bilder klicke auf Gemälde im jeweiligen Foto.)




von-glasow@web.de
© Copyright 2002- 2013